WANDERN
im deutschen
Mittelgebirge

Wanderurlaub im Mittelgebirge – vielfältige Wandererlebnisse in Deutschland

Wandern, ein Erlebnis, welches besonders in Deutschland immer mehr einen Ausgleich für viele Menschen zum Alltag darstellt. Die Seele baumeln lassen in der facettenreichen Natur und in den Weiten der Gebirge.

Egal ob jung oder alt, Schwierigkeitsgrad leicht oder schwer, Tagestour oder doch eine mehrtätige Etappenreise mit Gepäck ­– Deutschland bietet viele Alternativen. Um das Wanderfeeling zu erlangen stellen die insgesamt 40 deutschen Mittelgebirge, mit einer Höhe von ca. 500m – 1500m, eine Vielfalt von Erlebnissen für jedermann/frau dar.

Die Vielzahl von Wanderwegen in unseren Mittelgebirgen, verteilt in der Republik, lädt Wanderliebhaber aller Regionen ein. Der nächste Startwanderpunkt im Gebirge liegt oftmals näher als erwartet. 

 

Natur pur: Die quirlige Wied begegnet den Wanderern unterwegs immer wieder – und lädt dann ab und an auch zu einer angenehmen Abkühlung ein. (Foto: epr/Touristik-Verband Wiedtal e.V./Andreas Pacek)

Im Sommer verschönern gelb leuchtende Rapsfelder die prachtvolle Landschaft rund um das Wiedtal. (Foto: epr/Touristik-Verband Wiedtal e.V./Andreas Pacek)

1. Westerwald

 
Der Westerwald erstreckt sich auf 3000 Quadratkilometer, aufgeteilt auf die Bundesländer Rheinland-Pfalz, Hessen und  Nordrhein- Westfalen. Für alle Altersstufen ist ein Wandererlebnis vorprogrammiert. Singles, Paare und Familien können hier die atemberaubende Landschaft zu Fuß erkunden. Die vorhandene und vielfältige Flora und Fauna dient zu einer ausführlichen Erholung für Körper und Seele.
Aufgrund der breitgefächerten Auswahl an Wanderwegen und der außergewöhnlichen Landschaft gilt der Westerwald mit als eine der schönsten Wanderregionen Deutschlands.
 
 
 
 

1.1 Fuchskaute und Westerwaldsteig

 
Wanderroute Fuchskaute 
 
Der höchste Berg mit 657 Metern im Westerwald ist die Fuchskaute. Wanderer können hier den Rundwanderweg (Distanz 10km)  antreten und hier die unterschiedlichsten Waldarten bestaunen und entdecken. Da in frühen Jahren die Fuchskaute noch ein aktiver Vulkan war, gibt es eine Vielzahl an verbliebenen Basaltfeldern. Ein Highlight der Wanderung ist das Dreiländereck, an diesem Punkt treffen Hessen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen aufeinander. Um den perfekten Wandertag auch kulinarisch zu beenden, gibt es die Möglichkeit am Start- und Endpunkt im Restaurant Fuchskaute einzukehren.
 
  • Start/Ende: Parkplatz Fuchskaute Lodge
  • Länge: 10,7 km | Dauer: ca. 3 Stunden | Höhenmeter: 124 m
  • Schwierigkeitsgrad: mittel
  • Beste Jahreszeit: April bis September
 
Wanderroute Westerwaldsteig
 
Der Westerwaldsteig verläuft sich über 235 Kilometer und fällt somit unter die Fernwanderwege Deutschlands. Begeisterte Wanderer können den Wanderweg in 16 Etappen bewältigen. Dabei beschreiten sie die Westerburg und die Westerwälder Seenplatte, fernab von der Fuchskaute. Aber auch Tageswanderer haben dort eine vielfältige Auswahl an Wanderwegen und sogenannten Erlebnisschleifen.  
 
  • Start: Marktplatz Herborn
  • Länge: 235 km | Dauer: ca. 70 Stunden | Höhenmeter: ca. 4.700 m
  • Schwierigkeitsgrad: schwer
  • Beste Jahreszeit: April bis September
  • Wichtig: Der Weitwanderweg führt durch diverse Naturschutzgebiete. Deswegen bitte auf den markierten Bereichen sich aufhalten und Beschilderungen beachten
 
"Komm mal runter!". Egal ob beim Wandern oder Waldbaden – das Wiedtal lädt zum Abschalten ein. (Foto: epr/Touristik-Verband Wiedtal e.V./Andreas Pacek)

Auf der 7-Tage-Wanderung durch die wunderschöne Region Coburg.Rennsteig können Familien eine wundervolle Auszeit vom Alltag genießen. (Foto: epr/Tourismusregion Coburg.Rennsteig/Rainer Brabec) 

2. Thüringer Wald

 
Auf gut 1000 Quadratkilometern Waldregion verbreitet sich der Thüringer Wald im Freistaat Thüringen. 
Schon Johann Wolfgang Goethe hat damals die Schönheit des Thüringer Waldes erkannt. Seine Worte „Die Gegend ist herrlich, herrlich“ beschreibt diese Region sehr gut und unterstützt die Statistik, dass der Thüringer Wald das beliebteste Reiseziel Thüringens ist. Nicht nur Wanderer finden hier ihre Ruhe, auch Radfahrer und Biker können sich im Wald auspowern.
Besucher des Thüringer Waldes können sich auf märchenhafte Aussichten, dichte Wälder, malerische Täler und romantische Dörfer freuen. Der bekannte Rennsteig mit einer Länge von 169,3km und seinen unzähligen Nebenrouten lässt das Wanderherz höherschlagen.

2.1 Rennsteig 

 
Der Rennsteig, als Outdoor Genuss, sollte er auf jeder To-do Liste eines Wanderes stehen. Der Steig ist ein bekannter Wanderweg in Deutschland und hat einen Kult Status bei den Wanderliebhabern. Eine vielfältige Mischung aus Misch und Nadelwäldern, frische grüne Wiesen und ein unvergessliches Panorama tragen bei jung und alt zu einem unvergesslichen Erlebnis bei.
 
Was Sie erwartet, auf dem Weg entlang des Rennsteigs:
 
  • Vielversprechende Look-out Points
  • Komfortable Rastplätze und Schutzhütten
  • Rennsteighäuser und -Leitern
  • Komplexe Erlebnispfade
  • Etliche Unterkünfte und Einkehrorte
Routenbeschreibung:
 
  • Start: Hörschel bei Eisenach im westlichen Thüringer Wald
  • Ziel: Blankenstein im Thüringer Schiefergebirge im östlichen Thüringer Wald
  • Höhenlage: 196 bis 973 m 
  • Länge: 169,3km
  • Schwierigkeitsgrad: mittel
In der Region Coburg.Rennsteig warten viele Routen auf Wanderfreunde. Die 7-Tage-Wanderung und der Rennsteig als Weitwanderweg sind nur zwei interessante Angebote. (Foto: epr/Tourismusregion Coburg.Rennsteig/Henry Czauderna)

Die gut ausgebauten Wegstrecken führen durch idyllische Täler und garantieren atemberaubende Ausblicke. (Foto: epr/Schwäbische Alb Tourismus/Thomas Rathay)

3. Schwäbische Alb

 

Die Schwäbische Alb ist ein Mittelgebirge in Süddeutschland mit minimalen Teilen in der Schweiz. In Deutschland beträgt das Gebirge eine Fläche von ca. 7000 Quadratmetern. Die Region zeichnet sich durch beeindruckende Aussichtspunkte auf 1000m Höhe aus , welche den Besuchern einen einzigartigen Blick auf das Albvorland, den Schwarzwald und die Alpen bieten.
Ein breitgefächertes Netz mit vielseitigen und zertifizierten Wanderwegen zieht viele Wanderliebhaber in diese Region. Viele Natur -und Kulturhighlights machen das Wandern auf den naturnahen Pfaden zu einem Rundumerlebnis. 


3.1 Albsteig 

 

Von Donauwörth bis Tuttlingen über die Schwäbische Alb können Wanderer, entlang der Albtraufkante, den Albsteig (HW1) begehen. Dort befinden sich zahlreiche Look-out points mit besonderen Aussichten entlang der nördlichsten Steilstufe der Schwäbischen Alb (Albtrauf). Der Albsteig kann in 16 landschaftlich atemberaubenden Etappen aufgeteilt werden. Jede Etappe hat ihren eigenen Schwierigkeitsgrad: 

3 Tagesetappen als Inspiration: 

  • Leicht: Albsteig Etappe 2/16- Harburg bis Mönchsdeggingen
  • Mittel: Etappe 3/16 - Mönchsdeggingen bis Bopfingen
  • Schwer: Etappe 4/16 – Bopfingen bis Aalen- Unterkochen
2 Spaziergangrouten für den Nachmittag: 
 
  • Leicht: Früchtetrauf/ Hirschauer Spitzbergwegle 6,3km,  Dauer 2:00h
  • Mittel: Löwenpfad „Orchideenpfad“ – Kräuter, Küchenschelle und Wacholderheiden 9,3km, Dauer 2:44h
Im Tal der Höhlen gibt es für die Kleinen so manches Abenteuer zu erleben. (Foto: epr/Landratsamt Heidenheim/Heiko Grandel)

Unterwegs auf den Spuren der Hüteschäfer durch die Heidenheimer Brenzregion. (Foto: epr/Landratsamt Heidenheim/Guido Serino)

3.2 Albschäferweg

 

Auf der Suche nach den Spuren der Schäfer – 160 Kilometer durch verschiedene Regionen der Schwäbischen Alb. Eine Rundtour durch das Lonetal, Eselsburger Tal und Wental, der Meteorkrater in Steinheim, der Albuch und das Härtsfeld. Dabei hat jede Region einen ganz besonderen Charme.

Tagestouren am Albschäferweg für das Erkunden von der vielfältigen Landschaft der Schwäbischen Alb:
 
  • 10 Etappen – 6-20 km Länge
  • Schwierigkeitsgrad leicht bis schwer
  • Individuell einteilbar
3 Tagesetappen als Inspiration: 
 
  • Albschäferweg - 1. Etappe: Giengen bis Stetten ob Lontal, Distanz 17km
  • Albschäferweg - 2. Etappe: Stetten bis Anhausen, Distanz 14km
  • Albschäferweg - 3. Etappe: Anhausen bis Gerstetten, Distanz 19km
 

4. Wandervorbereitung 

Wer sich entscheidet wandern zu gehen, muss sich vor Augen führen, dass jede Route ihren eigenen Schwierigkeitsgrad hat und unterschiedliche Hindernisse mit sich bringt.
Wie das „perfekte“ Training für die gewünschte Route aussehen sollte, hängt davon ab, wo gewandert wird, welche Distanz gewünscht ist und ob es eine Alpenwanderung werden soll.
 
Es ist naheliegend, dass Wanderwege für einen Spaziergang am Nachmittag eine andere Vorbereitung benötigen bzw. Intensität aufweisen als eine Etappenwanderung durch das Mittelgebirge. Dennoch gibt es für jeden Schwierigkeitsgrad  ein grundlegendes Vorbereitungstraining, und zwar die Stärkung des Herz-Kreislauf- Systems. Welches mit einem simplen Ausdauertraining gefördert werden kann. Hinzu kommt, wie bei jeder anderen Sportart auch, dass spezifische Belastungen trainiert werden sollten. Beim Wandern wäre dies zum Beispiel das Tragen des Rucksacks, die Auf-und Abstiege und evtl. das Schnüren der Wanderschuhe. Hierbei ist es wichtig, dass eine gewisse Regelmäßigkeit beim Training eintritt. Es spielt keine Rolle, wie der aktuelle Trainingszustand ist. Das Training sollte immer an die eigene Leistungsfähigkeit angepasst werden. Es spielt keine Rolle, ob ein Wanderer mit 5km Routendistanz anfängt oder direkt mit 20km. Lieber zunächst weniger Distanz einplanen als den Körper zu überfordern und dann die Lust zu verlieren.  

  • Regelmäßiges Wandern -> sich steigern, aber nicht überfordern
  • Klassisches Ausdauertraining (45-60min pro Einheit ­– Joggen, Fußball, Tennis...)
  • Beine, Rücken und Schultern kräftigen

5. Wanderausrüstung

„So viel wie nötig, so wenig wie möglich.“
 
Dieses Motto sollten sich Wanderer zu Herzen nehmen. Jeder sollte für sich und entsprechend der gewünschten Wanderung einen Kompromiss bei der Packliste finden. Befindet man sich in den Bergen, sollten die schnellen Witterungsänderungen bedacht werden.
 
Packliste für die relevantesten Dinge bei einer Tageswanderung:
 
  • Ausreichend Reserven einpacken– Wechselkleidung/kohlenhydratreiche Lebensmittel einpacken, z.B. Studentenfutter, Obst, Vollkornbrot, dabei Rucksackgewicht beachten                                                          
  • Funktionalität und Gewicht bei der Wanderbekleidung beachten – Dünner Fleecepullover leichter als ein Baumwollpullover, bessere Atmungsaktivität und schnellere Trocknungszeit                
  • Beim Rucksackkauf auf die Passform und das Gewicht achten – Einige Hersteller bieten extra Damenmodelle, die an die weibliche Anatomie angepasst sind, an.
  • Wanderschuhe einlaufen!!! – Ob kurze Wanderschuhe bis zum Knöchel oder feste Bergstiefel, ist eine individuelle Entscheidung des Wanderers. Das Einsatzgebiet sollte dabei beachtet werden

6. Wandertipps

 
  1. Länge und Anstieg kalkulieren
  2. Eigene Kondition richtig einschätzen
  3. Genaue Planung der Wanderroute
  4. Entsprechende Ausrüstung – Wetterverhältnisse beachten
  5. Regelmäßige Rast einlegen während der Tour, ausreichend trinken und essen
  6. Wegmarkierungen beachten
  7. Tour abbrechen, falls Gefahr besteht (Wetterverschlechte­rung)
  8. Mitnahme einer Notfallaus­rüstung (Erste-Hilfe­-Set)
 
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